Gelungene Selbstpräsentation: Mit fünf Tipps zum neuen Job

„Erzählen Sie doch mal was über sich ...“ – Wer im Bewerbungsgespräch mit diesem Satz konfrontiert wird, gerät schnell ins Schlingern. Einfacher wird es mit der richtigen Vorbereitung. So präsentiert sich der Bewerber sympathisch, kompetent und selbstsicher.

Wer sich vorab eine grobe Struktur überlegt, kann sich im Bewerbungsgespräch überzeugender präsentieren.
Symbolbild: Christin Klose/dpa

Von Hendrik Polland, dpa

■ 1. Gut vorbereiten. Aber wie?

Die Vorarbeit für das Vorstellungsgespräch sollte sich vor allem mit der Frage befassen: Welche Informationen liegen zur gewünschten Stelle und zum Arbeitgeber vor? Dazu sollten Bewerberinnen und Bewerber so viele Angaben wie möglich sammeln. „Ich würde immer schauen, ob ich vielleicht Personen kenne, die in diesem Unternehmen arbeiten. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, würde ich sogar den künftigen Arbeitgeber kontaktieren“, rät Silke Hell, Systemische Coachin und wissenschaftliche Personalentwicklerin an der Universität Konstanz. Gleichzeitig hilft es, sich zu überlegen, was der potenzielle Arbeitgeber wohl erfragen wird. Auch darauf kann man sich dann vorbereiten. Am besten mit Beispielen, sagt Karriereberaterin Silke Koppitz. Sie rät außerdem, auf auswendig gelernte Antworten zu verzichten. Ebenfalls nicht optimal: In Floskeln sprechen. Wenn jemand sagt, er sei ehrgeizig, würde sie auch hier nach konkreten Beispielen und Situationen fragen, sagt die Recruiterin und Karriereberaterin Stefanie Krahl.

■ 2. Mit Struktur ans Ziel

Meist dauert die Selbstpräsentation nicht viel länger als drei Minuten. Wichtig: Die Fakten aus dem Lebenslauf sollten auf die gewünschte Stelle und den Arbeitgeber zugeschnitten sein. „Die haben eine Anforderungsanalyse gemacht. Sie wissen, was sie sich von einem idealen Kandidaten und einer idealen Kandidatin wünschen“, sagt Silke Hell. Um das vorher zu strukturieren, eignet sich eine Mindmap oder Tabelle. Darin stehen die bisherigen beruflichen Aufgaben den geforderten gegenüber. Eine weitere Herangehensweise kann sein, die Präsentation in drei große Bereiche aufzuteilen, sagt Silke Koppitz. „Im ersten nennt man nochmal die relevanten Highlights aus dem Lebenslauf. Dann spricht man darüber, was man über die Position weiß, die ausgeschrieben ist. Am Ende fasst man zusammen, weshalb man besonders gut geeignet für die Stelle ist.“

■ 3. Für sich selbst trommeln: Achtung, Körpersprache

„Bescheidenheit ist zwar eine Zier, aber im Vorstellungsgespräch muss man schon ein bisschen trommeln“, sagt Autorin und Wirtschaftsjournalistin Angelika Rodatus. Das fange damit an, wie Bewerberinnen oder Bewerber den Raum betreten. „Ich gehe natürlich selbstbewusst rein.“ Im Sitzen sollte man auf eine aufrechte und bequeme Haltung achten. Die Hände liegen sichtbar auf dem Tisch und die Füße berühren den Boden. „Es geht darum authentisch zu sein und darum, wie man auf bestimmte Situationen reagiert“, sagt Stefanie Krahl, die auch ein Buch („Wo sehen Sie Ihre größten Schwächen?“) zum Thema geschrieben hat.

■ 4. Technische Tücken mitdenken

In Bewerbungsprozessen gehört mittlerweile das Vorstellungsgespräch per Zoom, Skype oder Teams dazu. Das sei Standard geworden, sagt Silke Koppitz. Mit allen Vor- und Nachteilen. Bewerberinnen und Bewerber befinden sich in der Regel in ihrem gewohnten Umfeld. Das schafft Sicherheit. Kleine Klebezettel am Monitor können zusätzlich Hilfestellung geben. Aber: Die Technik muss unbedingt funktionieren. Also: das entsprechende Konferenzsystem vor dem Gespräch ausprobieren. Funktionieren Kamera und Ton? Ist das Licht in Ordnung? Wie sieht der Bildhintergrund aus? Laufen Internet- und Stromverbindung stabil?

„Ich würde immer schauen, ob ich vielleicht Personen kenne, die in diesem Unternehmen arbeiten. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, würde ich sogar den künftigen Arbeitgeber kontaktieren.“

Silke Hell, Systemische Coachin und wissenschaftliche Personalentwicklerin an der Universität Konstanz

■ 5. Nicht zu passiv bleiben

Interviewerinnen und Interviewer legen im Vorstellungsgespräch auch Wert auf Fragen der Kandidatinnen und Kandidaten. Es bringt aber nichts, Standardfragen zu stellen. Verzichten kann man auf das, was man im Vorfeld ohnehin hätte googeln können, sagt Silke Koppitz. Sie schlägt stattdessen zwei Themenblöcke vor. Der eine hat den Schwerpunkt Informationen. Welche braucht es noch, um sich klar für die Stelle entscheiden zu können? Das können etwa Fragen zum Führungsstil oder den Funktionen der Stelle sein. Der andere Block betrifft Fragen danach, was der Arbeitgeber erwartet. „Was wird in den ersten Monaten vorausgesetzt und an welchen Faktoren bemisst sich der Erfolg dafür?“, veranschaulicht Koppitz.

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