Chaos auf dem Schreibtisch fördert die Kreativität

(dpa/tmn) Kreatives Chaos ist keine Ausrede – Unordnung auf dem Schreibtisch kann dem Gehirn tatsächlich manchmal auf die Sprünge helfen. Das gilt vor allem bei der Suche nach ungewöhnlichen Problemlösungen, erklärt Professor Siegfried Preiser, Rektor der Psychologischen Hochschule Berlin, in der Zeitschrift „Forschung & Lehre“ (Ausgabe 12/2017).

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Hinderlich oder förderlich? Durcheinander auf dem Schreibtisch muss keineswegs schlecht für die Arbeit sein. Bild: dpa

Das Durcheinander setzt oft unkonventionelle Gedankenketten und Verknüpfungen verschiedener Gedanken in Gang – also genau den Prozess, der schließlich in Kreativität mündet.

Ein blitzeblank aufgeräumter Schreibtisch ist dagegen die beste Grundlage für Routineaufgaben – weil er Ablenkungen verhindert und damit gezieltes Arbeiten ermöglicht. Außerdem können Berufstätige so sicherstellen, dass sie keine Informationen verlieren und keine Termine versäumen, anders als auf einem chaotischen Schreibtisch.

Manchmal lassen sich die Vorteile beider Welten aber auch verknüpfen. Wer auf den Kreativitäts-Impuls nicht verzichten, aber gleichzeitig nicht im Chaos arbeiten will, kann sein Gehirn auf anderen Wegen stimulieren: So empfiehlt Preiser zum Beispiel, sich gezielt mit schönen Bildern zu umgeben, mit Musik- oder Klangbegleitung zu experimentieren oder sich gelegentlich gezielt ablenken zu lassen. Im Idealfall aktiviert man so wieder verschiedene Gehirnareale und damit neue Gedankenprozesse.


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